Betra, Dettensee, Dleßen, Dettlingen und Talheim können auf schnelle Internetverbindung hoffen
Horb. Die Internet-Welt ist ungerecht: Während einige Horber Teilorte schnell durch das Datennetz kommen, stehen in manchen Ortschaften bisweilen schlechte oder gar keine DSL-Leitungen zur Verfügung. Doch das soll sich in fünf Stadtteilen bald ändern.
Gleich mehrere Pläne mit vielen Kreisen und grünen oder roten Kästchen liegen vor Bürgermeister Peter Rosenberger sowie Gerhard Struck und Peter Klein von der Stadtverwaltung. Und wie so oft bedeutet die Farbe Rot nichts Gutes. In diesem Fall heißt »Rot« gleich »keine DSL-Verbindung«. Und rote Kästchen gibt es auf den Plänen massenhaft. Vor allem in Betra, Dettensee, Dießen. Dettlingen und Talheim lebt man in Sachen Internet noch hinter dem Berg. Und am Berg scheitert es in manchen Fällen tatsächlich, wie zum Beispiel zwischen Dettingen und Betra, bestätigt Struck. »Je mehr Kilometer man entfernt von der Versorgungsstelle ist, desto schwieriger wird es«, erklärt Struck und zeigt da bei auf den großen Lageplan.
Bisher scheiterte die Versorgung mit DSL in diesen Gebieten an den hohen Investitionskosten, die die Kabelanbieter aufbringen müssten. In der Kosten-Nutzen-Rechnung fielen diese Horber Teilorte bei den bekannten Anbietern wie Telekom oder KabelBW zumindest für das schnelle Internet durchs Raster. In einigen Orten ist zumindest »DSL light« verfügbar.
Dass jedoch die gute Internetversorgung für viele Menschen und auch Firmen eine wichtige »Standortfrage« geworden ist, ist auch der Landesregierung nicht entgangen. Anfang des Jahres wurde ein eigenes Förderprogramm für Breitbandverbindungen im Rahmen des Programms Entwicklung Ländlicher Raum aufgelegt. Im Frühjahr startete die Stadt eine Umfrage in allen Ortschaften und fragte den Bedarf ab.
Die Funk-Lösung aus Rottweil macht das Rennen
Die Ortschaften. wo die Versorgung am schlechtesten und der Wunsch nach Besserung am größten ist, kristallisierten sich schnell heraus. Fünf Stadtteile wurden ausgewählt, in denen noch einmal eine detaillierte Umfrage gestartet wurde und die nun in der ersten Förderung eine schnelle DSL-Verbindung bekommen können – und das über eine Funk-Lösung. Sie erfiillten die Kriterien – mehr als 50 Haushalte oder fünf Firmen, die die DSL-Leitungen haben wollen.
Denn die Stadt Horb hatte bei der Ausschreibung. zu der sie verpflichtet war, strenge Vorgaben einzuhalten, die für den einzigen Anbieter einer Kabellösung, die Telekom, zu streng waren. Denn die Fördersumme-Obergrenze von 75000 Euro pro Ortschaft überschritt die Telekom laut Bürgermeister Rosenbergerum ein Vielfaches. So blieben einige Anbieter für eine Funklösung, wobei ein privater Anbieter aus Rottweil den Zuschlag erhielt.
Kriterien waren dabei unter anderem die Endkosten für den Verbraucher, die in diesem Fall laut der Stadtverwaltung auf Telekom-Niveau liegen: Mit dem Rottweiler Funk-Anbieter liegt die Stadt deutlich unter der maximalen Fördersumme, sodass für die Stadt insgesamt 75000 Euro anfallen, die nun im Haushalt – bei Zustimmung des Gemeinderates – bereit gestellt werden sollen.
Struck und Klein hoffen, dass die Fördergelder noch in diesem Jahr bewilligt werden, sodass bereits im kommenden Sommer die fünf Teilorte auf der »Datenautobahn« unterwegs sein können. Versorgungslücken gibt es allerdings dann immer noch unter anderem in Mühlen oder auf dem Priorberg. Weitere Förderungen sind allerdings nicht ausgeschlossen. Es besteht also Hoffnung, das auch dort die roten Kästchen irgendwann auf den Lageplänen verschwinden.
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