Schwarzwälder Bote (online Ausgabe) vom 05.03.2007

Hardt (czh). Den schnellen Internetzugang richtet jetzt der Funk statt vieler unerfüllter Kabel-Versprechen: Mit Richtfunktechnik ist in Hardt ein schneller DSL-Zugang möglich.

Etwa 85 Prozent der Haushalte und das gesamte Gewerbegebiet könnten mit DSL 3000 im Netz surfen.

Die anderen Häuser werden von der Richtfunkantenne am Oberhardtweg nicht erreicht, berichtete Kai Schinkel von der Betreiberfirma wireless aus Rottweil. Beim Richtfunk muss zwischen den Antennen eine Sichtverbindung bestehen. Deshalb braucht jedes Haus eine DIN-A-4-große Flachantenne, die im Haus mit einem Kabel zum Modem beim Computer führt.

Eine Selbstmontage ist möglich, die Installation und Ausrichtung der Antenne durch einen Elektrofachbetrieb. Damit sei technisch ein Zugang bis zu DSL 6000 möglich. Neben den Firmen im Gewerbegebiet nutzen auch einige Haushalte die neue Technik, so dass die Mindestzahl an Teilnehmern längst erreicht ist. Vom Funkmast am Oberhardtweg werden die Daten per Breitband über drei Stationen zur Antenne am Wasserturm in Rottweil geleitet und gehen dann über Glasfaserkabel weiter. Etwa 58 Kilometer Richtfunkstrecken sind im Kreis eingerichtet, die auch Teile von Sulgen und Aichhalden versorgen.

Nach langen Bemühungen der Gemeinde und einer privaten DSL-Initiative beseitige der schnelle Internetzugang durch Richtfunk eine Benachteiligung der ländlichen Gebiete, für die eine Kabelversorgung zu teuer erscheine, zeigte sich Bürgermeister Herbert Halder zufrieden mit der Lösung.

Für eine Verkabelung fehlt die Verbindung zwischen Schramberg und Hardt. Sie könnte in einem bereits verlegten Leerrohr mit einem Kabel hergestellt werden. Die Leistungsfähigkeit des Richtfunks kann an einer öffentlichen Surfstation im Freizeitpark Hardt ausprobiert werden.